Siebdruck selber machen – Anleitung, Materialien und Tipps für Einsteiger
- Saskia

- 5. Nov.
- 6 Min. Lesezeit
Du willst dein eigenes Motiv auf ein Shirt oder eine Tasche drucken? Dann bist du beim Siebdruck genau richtig. Diese handwerkliche Technik ist langlebig, vielseitig und macht einfach Spaß – egal ob du sie für dein eigenes Projekt, als Geschenk oder im Workshop ausprobieren möchtest.
Ich zeige dir hier Schritt für Schritt, wie du Siebdruck zu Hause selbst machen kannst, was du an Materialien brauchst, welche Fehler du vermeiden solltest und wann sich ein Workshop besonders lohnt.
Was ist Siebdruck überhaupt?
Beim Siebdruck wird Farbe mit einer sogenannten Rakel durch ein feinmaschiges Sieb auf den Stoff oder das Papier gedrückt. Alle Stellen, die nicht bedruckt werden sollen, werden mit einer Schablone oder lichtempfindlichen Emulsion blockiert – so gelangt die Farbe nur dort durch, wo dein Motiv ist.
Das Besondere: Wasserbasierte Siebdruckfarben dringen in Textilien ein ein, haben deshalb eine sehr weiche Haptik und halten besonders lange. Jeder Druck wird einzeln von Hand hergestellt, so dass kein Stück wie das andere ist.
(Wenn du den Prozess genauer verstehen möchtest: Wie funktioniert Siebdruck?)
Was du für deinen DIY-Siebdruck brauchst
Bevor du loslegst, hier die Grundausstattung, die du entweder einzeln oder als Siebdruck-Set bekommst.
Siebdruck-Grundausstattung:
Siebrahmen (Holz oder Aluminium)
Rakel (zum gleichmäßigen Auftragen der Farbe)
Wasserbasierte Siebdruckfarbe
Fotoemulsion und Belichter (für eigene Motive) oder Schablonenfolie
T-Shirt, Stofftasche oder Papier
Klebeband, Spachtel, Löffel, Föhn
Bügeleisen zum Fixieren der Farbe auf Textilien
Für einfache DIY-Varianten
Für den Einstieg empfehle ich dir fertige Siebrahmen mit Motiven, fertige Schablonen oder Klebefolien die Du selbst zu Schablonen machst.
Belichten funktioniert nur wirklich gut mit speziellen Halogen- oder UV-Lampen und ist eher etwas für Fortgeschrittene, da man schnell frustriert sein kann - und das sage ich aus eigener Erfahrung.
brockenwolf-Tipp: Nutze zu Hause immer wasserbasierte Farben. Sie lassen sich leichter reinigen, riechen weniger stark, sind hautfreundlich und dürfen in haushaltsüblichen Mengen über das normale Abwasser entsorgt werden. Ich nutze diese Farben auch in meiner Werkstatt im Harz verwende.
Siebdruck selber machen – Schritt für Schritt
1. Motiv auswählen
Wähle ein klares, kontrastreiches Motiv. Ideal sind einfarbige Designs mit kräftigen Linien – Schriftzüge, Tiere oder Symbole funktionieren besonders gut.
2. Sieb beschichten und belichten bzw. erstelle deine Schablone
Trage die Fotoemulsion gleichmäßig auf das Sieb auf und lasse sie trocknen. Dann legst du deine Motivfolie darauf und belichtest das Ganze. Durch das Licht härten die unbedeckten Stellen aus – dein Motiv bleibt durchlässig.
(Alternative ohne Belichtung: Schneide dein Motiv aus Klebefolie aus und klebe sie direkt aufs Sieb.)
3. Farbe auftragen und rakeln
Lege das Sieb auf dein Material und gib etwas Farbe oben auf das Sieb. Ziehe die Farbe mit der Rakel gleichmäßig mit einigem Druck über das Motiv – einmal vor, einmal zurück.
Der Rakel sollte dabei in einem Winkel von 45 bis 75 Grad gehalten werden. Du solltest den Druck ganz vorne auf der Gummilippe haben - das Gummi sollte nicht umknicken.
Wichtig ist, dass sich das Sieb nicht verschiebt. Gerade am Anfang kann es helfen, das Sieb z.B. mit großen Klammern zu befestigen. Solltest du häufiger drucken, lohnt sich auch die Investition in Siebdruck-Scharniere, die du z.B. auf einer Holzplatte befestigen kannst.
Das Thema "Sieb mit Farbe fluten" lasse ich an dieser Stelle absichtlich aus.
Danach vorsichtig anheben – fertig ist dein erster Druck!
brockenwolf-Tipp: Teste am Anfang mit alten Textilien oder Papier, um erst einmal ein Gefühl für die Technik und den Ablauf zu erhalten.
4. Sieb reinigen
Nach dem Druck sofort mit warmem Wasser auswaschen. So bleibt dein Sieb länger nutzbar.
brockenwolf-Tipp: Alurahmen hinterlassen auf Porzellan und Emaille unschöne Schrammen, die später kaum noch entfernt werden können. Achte deshalb beim Auswaschen auf das Waschbecken - lege z.B. ein Fließ darunter.
5. Trocknen und fixieren
Die meisten Farben müssen an der Luft trocknen und anschließend mit Hitze fixiert werden (z. B. mit dem Bügeleisen oder Heißluftföhn). Lies vorher die Hinweise des Herstellers.
Häufige Fehler beim DIY-Siebdruck – und wie du sie vermeidest
Fehler | Ursache | Lösung |
Farbe läuft unter das Motiv | Sieb nicht richtig auf dem Druckträger fixiert | Sieb z.B. mit Klammenr fixieren |
Druck ist ungleichmäßig | Zu wenig Druck oder eingetrocknete Farbe | Rakel mit gleichmäßigem Druck führen und Farbe nicht im Sieb eintrocknen lassen |
Motiv nicht sauber belichtet | Lichtquelle zu schwach oder zu nah | Testbelichtung machen |
Farbe löst sich beim Waschen | Nicht fixiert | Ausreichend bügeln oder föhnen, je nach Farbe |
Praxis-Tipp: In meinen Siebdruck-Workshops im Harz zeige ich genau, wie du diese typischen Anfängerfehler vermeidest – und du gehst am Ende mit deinem eigenen handbedruckten Stück nach Hause.
Was kostet Siebdruck selber machen?
DIY-Set: ab ca. 50 – 100 €
Einzelmaterialien: oft teurer, wenn du alles separat kaufst
Zeitaufwand: etwa 1–2 Stunden pro Druck (inkl. Vorbereitung und Reinigung)
Langfristig lohnt sich die Anschaffung, wenn du regelmäßig druckst. Wenn du erstmal reinschnuppern willst, ist ein Workshop meist die bessere Wahl – du lernst die Technik direkt richtig und kannst alle Materialien ausprobieren, bevor du investierst.
Übrigens plane ich ab 2026 auch eigene DIY-Sets anzubieten.
Wann lohnt sich ein Workshop statt DIY?
Aus meiner Sicht schließt das eine das andere nicht aus. Ich denke aber, dass ein Workshop sinnvoll für den Einstieg ist. Du lernst die Technik kennen, kannst besser einschätzen, welche Motive und Farben für dich passen und hast die Möglichkeit unter Anleitung mit den unterschiedlichsten Materialien zu arbeiten.
Ein Siebdruck-Workshop lohnt sich, wenn du:
direkt mit professioneller Anleitung drucken möchtest,
auch mehrfarbige Motive umsetzen willst,
verschiedenste Materialen ausprobieren möchtest,
blöde Fehler vermeiden möchtest
oder einfach einen kreativen Nachmittag suchst.
In den brockenwolf Workshops im Harz kannst du ausprobieren, wie sich echte Farben, Textilien und Siebe anfühlen – ganz ohne komplette Vorbereitung oder Materialsuche.
FAQ: Siebdruck selber machen
Was brauche ich, um Siebdruck selbst zu machen?
Für den Einstieg brauchst du ein Sieb mit Rahmen, eine Rakel, Siebdruckfarbe (am besten wasserbasiert), fertige Siebe mit Motiv oder Schablonen sowie ein Textil oder Papier zum Bedrucken. Optional: Belichtungsquelle (Lampe oder Sonne), Föhn, Klebeband und Spüli zum Auswaschen.
Kann man Siebdruck wirklich zu Hause machen?
Ja, Siebdruck funktioniert auch zu Hause – besonders für kleine Projekte. Mit einem DIY-Set oder etwas improvisiertem Equipment lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Wichtig ist nur, sauber zu arbeiten und ausreichend Platz zu haben.
Welche Farben eignen sich für DIY-Siebdruck?
Ich empfehle wasserbasierte, lösungsmittelfreie Farben. Sie sind nachhaltiger, geruchsarm, leicht zu reinigen und erzeugen eine schöne Haptik. Und vor allem können sie auch problemlos zu Hause verwendet werden.
Wie verhindere ich, dass Farbe unter das Motiv läuft?
Fixiere das Sieb stabil auf dem Untergrund und klebe die Ränder sorgfältig ab. Achte auf gleichmäßigen Druck beim Rakeln – zu viel Farbe oder zu feuchte Untergründe führen oft zu Verwischen.
Wie fixiere ich den Siebdruck dauerhaft?
Am besten verwendet du ein Bügeleisen und gehst in kreisenden Bewegungen über den Druck. Ein richtig fixierter Druck bleibt viele Jahre farbintensiv und übersteht problemlos zahlreiche Waschgänge. Besonders auf Baumwolle ist die Haltbarkeit sehr hoch.
Lohnt sich ein Workshop statt DIY?
Definitiv, wenn du direkt Ergebnisse willst, mehrfarbig drucken oder Profi-Equipment testen möchtest. Außerdem bekommst du persönliche Tipps, vermeidest typische Anfängerfehler – und hast jede Menge Spaß.
Danach kannst du mit all dem Wissen perfekt in den DIY-Siebdruck einsteigen.
Welche Materialien kann ich für den Siebdruck verwenden?
Textilien sollten einen möglichst hohen Baumwollanteil haben. Und selbstverständlich kannst du auch auf Pappe und Papier drucken.
Wie reinige ich das Sieb nach dem Drucken richtig?
Nach dem letzten Druck sofort mit warmem Wasser ausspülen, bevor die Farbe antrocknet. Weiche das Sieb kurz ein, falls Rückstände bleiben. Bei richtiger Pflege kannst du dein Sieb viele Male wiederverwenden.
Kann ich mehrfarbige Motive im DIY-Siebdruck drucken?
Ja, aber für jede Farbe brauchst du ein eigenes Sieb. Für Einsteiger empfehle ich zunächst einfarbige Motive – mehrfarbiger Druck gelingt meist leichter mit etwas Übung oder im Workshop.
Der Einstieg in zweifarbige Drucke gelingt am besten, wenn die beiden Motive nicht exakt ausgerichtet werden müssen wie z.B. ein Kreis im Hintergrund und davor ein anderes Motiv.
Beachte, dass du bei mehrfarbigen Drucken den vorherigen Druck immer zwischentrocknen musst, damit nichts verwischt oder klebt - am einfachsten mit einem Fön.
Kann ich auch auf dunklen Textilien drucken?
Tatsächlich sind wasserbasierte Farben primär für den Druck auf hellen Materialien gedacht.
Meine Empfehlung ist definitiv, auch damit zu starten.
Aber: Es gibt spezielle Farben, mit denen auch ein Druck auf dunklen Textilien möglich ist. Das erfordert aber eine spezielle Technik und einiges an Erfahrung.
Fazit – Siebdruck selber machen oder lieber gemeinsam drucken?
Siebdruck zu Hause ist eine tolle Möglichkeit, kreativ zu werden und dein eigenes Design auf Stoff zu bringen. Mit etwas Übung bekommst du schnell schöne Ergebnisse. Wenn du den Prozess lieber ohne Frust lernen möchtest (und dabei in entspannter Atmosphäre neue Ideen findest), dann:

















