
So funktioniert Siebdruck
Von der Idee bis zum fertigen Siebdruck sind es viele kleine Schritte. Hier zeige ich Dir wie es funkioniert.
Schritt für Schritt

01 - die Basis: das Sieb
Die Grundlage beim Siebdruck ist – wie der Name schon sagt – das Sieb. Es besteht aus einem stabilen Aluminiumrahmen, der mit einem feinen Netz bespannt ist. Durch dieses Netz wird die Farbe später auf das Material gedruckt.
Je nachdem, was bedruckt werden soll, kommen unterschiedliche Siebe zum Einsatz. Und das Tolle: Nicht nur Stoffe lassen sich bedrucken, sondern auch viele andere Materialien – wie Papier, Glas, Metall oder sogar Leder. Wichtig ist nur, dass die Oberfläche möglichst glatt ist und flach liegt – dann steht dem kreativen Drucken nichts im Weg!
02 - Das Sieb beschichten
Das feine Gewebe des Siebs wird mit einer lichtempfindlichen Emulsion beschichtet. Dadurch ist es erstmal komplett „verschlossen“ – also überall dicht.
Damit die Emulsion fest wird, muss sie nun im Dunkeln trocknen. Wichtig dabei: Auch wenn sie danach trocken aussieht, könnte man sie mit Wasser wieder auswaschen – noch ist sie also nicht dauerhaft haltbar. Erst das Belichten macht sie dauerhaft fest – aber dazu gleich mehr!


03 - Das Sieb belichten
Die aufgetragene Emulsion auf dem Sieb wird erst durch UV-Licht richtig fest und haltbar. Dafür braucht es ein Motiv – und das wird als schwarzes Negativ auf einer transparenten Folie ausgedruckt.
Diese Folie legt man direkt auf das beschichtete Sieb. Dann wird das Ganze mit UV-Licht belichtet. Überall dort, wo das Licht durchscheinen kann, härtet die Emulsion aus. Wo das Motiv die UV-Strahlen blockiert, bleibt die Emulsion weich – und genau da entsteht später das Druckbild.
04 - Das Sieb auswaschen
Nach der Belichtung ist die Emulsion an den belichteten Stellen ausgehärtet und bleibt dauerhaft im Sieb. Die Bereiche, die durch das schwarze Motiv auf der Folie vor dem UV-Licht geschützt waren, bleiben weich – und genau die lassen sich jetzt ganz einfach mit Wasser auswaschen.
So entsteht das eigentliche Druckmotiv im Sieb – ganz sauber und präzise.
Jetzt ist das Sieb bereit für den Druck!


05 - Der Druck startet
Einmal vorbereitet, kann ein Sieb viele Male verwendet werden – je nach Nutzung sogar mehrere hundert bis tausend Drucke lang. Die Farbe, mit der gedruckt wird, ist dabei frei wählbar.
Ich arbeite ausschließlich mit wasserbasierten, umweltfreundlichen Farben. Diese dringen beim Textildruck tief in die Fasern ein und sorgen so für ein gleichmäßiges, flexibles Ergebnis mit besonders angenehmer Haptik.
Ein kleiner Nachteil: Helle Farben kommen auf dunklen Stoffen oft nicht so gut zur Geltung. Für solche Fälle sind spezielle Farben oder Drucktechniken nötig.
Wenn mit mehreren Farben gedruckt werden soll, braucht es für jede Farbe ein eigenes Sieb. Die Farben werden dann Schritt für Schritt nacheinander auf das Material gebracht – für präzise, mehrfarbige Designs.
Übrigens: Die Siebe lassen sich nach dem Druck wieder „entschichten“ und für neue Motive verwenden – so bleibt das Ganze nicht nur kreativ, sondern auch nachhaltig.

