1. Die Basis: Das Sieb
Die Grundlage des Siebdrucks bildet das Sieb. Dabei handelt es sich um einen Aluminiumrahmen, der mit einem feinmaschigen Gewebe bespannt ist.
Es gibt unterschiedliche Gewebe - je nach Material, das es zu bedrucken gilt. Über Textilien hinaus kann fast jedes Material bedruckt werden, also bspw. auch Papier, Glas, Metall, Leder...
Es muss sich lediglich um eine feine Oberfläche handeln, die flach hingelegt werden kann.
2. Das Sieb beschichten
Im ersten Arbeitsschritt wird das Sieb bzw. das Gewebe mit einer lichtempfindlichen Emulsion dünn beschichtet. Das eigentlich durchlässige Gewebe ist nun durch die Emulsion "verschlossen".
Diese Beschichtung muss nun im Dunklen trocken. Dadurch trocknet die Emulsion zwar, könnte aber mit Wasser wieder ausgewaschen werden.
3. Das Sieb belichten
Die Beschichtung des Siebes härtet erst durch UV-Belichtung aus.
Das Motiv, das gedruckt werden soll, wird als Negativ schwarz auf einer transparenten Folie ausgedruckt.
Diese bedruckte Folie wird nun auf das Sieb gelegt. Die Belichtung des Siebes mit einem UV-Strahler kann starten.
4. Das Sieb auswaschen
Alle Bereiche, die der UV-Bestrahlung ausgesetzt wurden, sind nun ausgehärtet. Die Bereiche, die durch den schwarzen Druck auf der Folie nicht belichtet wurden, können nun einfach mit Wasser ausgewaschen werden.
Und schon ist das Sieb fertig für den Druck!
5. Der Siebdruck kann starten
Das Sieb kann nun viele Male verwendet werden - tatsächlich je nach Beanspruchung mehrere hundert bis tausend Male. Die Farbe ist natürlich frei wählbar.
Ich arbeite übrigens ausschließlich mit wasserlöslichen Farben, die umweltfreundlich sind. Wasserbasierte Farben ziehen bei Textildruck in die Faser ein, so dass sich eine flexible und gleichmäßige Oberfläche mit einer besonders schönen Haptik ergibt.
Nachteil der wasserbasierten Farben ist allerdings, dass helle Farben auf dunklen Textilien nicht gut abgebildet werden können.
Möchte man mit mehren Farben drucken, so benötigt man für jede Farbe ein eigenes Sieb. Die Farben werden dann nacheinander auf das Material gedruckt.
Die Sieb können übrigens auch immer wieder entschichtet und für neue Projekte verwendet werden.